oder: Die wundersame Vermehrung der Drucker

Hier ist Teil 1 der Geschichte, die nicht so erfreulich begann…

Um es vorwegzunehmen: DIE SACHE HAT HEUTE EIN HAPPY END GEHABT! 🙂

Nach der Vorgeschichte, die ich bereits im Blogbeitrag ebay und das Widerrufsrecht für Verbraucher – Eine kleine Geschichte, Teil 1 ausführlich geschildert habe, suchte ich im Internet weiter nach einem geeigneten Drucker des Typs Canon PIXMA iP5200R mit einer intakten Hauptplatine, da die Platine des ersten via Sofortkauf bei ebay ersteigerten generalüberholten Druckers praktisch sofort nach Inbetriebnahme defekt und der Drucker somit schrottreif war. Ich wollte mich jedoch noch nicht geschlagen geben.

An Drucker-Hardware und Zubehör hatte ich nun:

  • Einen defekten iP5200-Drucker (Geschenk) mit defektem Druckkopf und vermutlich auch defekter Platine – also allenfalls noch als Ersatzteillieferant geeignet,
  • einen defekten, generalüberholten iP5200R-Drucker, den ich bei ebay im Sofortkauf mit angeblich neuem Druckkopf und völlig intakt ersteigert hatte, der eine neue Platine benötigte,
  • einen nagelneuen Originaldruckkopf, den ich nach der ersten Schlappe gekauft hatte,
  • einen gereinigten Druckkopf aus dem iP5200, der aber leider auch nach Reinigung nicht funktionierte. Ergo: Totalschaden,
  • einen Satz Originalpatronen aus dem iP5200
  • zwei Sätze Noname-Patronen aus dem Sofortkauf-iP5200R-Drucker

Bei meinen Recherchen fand ich im Netz eine Teileliste und anhand der Teilenummer tatsächlich noch einen Online-Shop, der eine neue Druckerplatine im Angebot hatte: http://www.artonery.com/logic-board-assy-ip-5200r.html. Ich war jedoch nicht bereit, rund 110,00 € inkl. Versandkosten für eine neue Platine zu bezahlen.

Bei ebay und ebay Kleinanzeigen fand ich Dutzende defekter iP5200-Drucker. Wie ich inzwischen aber sicher wusste, sind die Hauptplatinen beider Modelle unterschiedlich und nicht kompatibel. Ich brauchte also unbedingt einen Drucker des Typs iP5200R.

Schließlich fand ich einen als defekt angebotenen Drucker bei ebay, den ich beobachtete und auch ein paar Tage später erfolgreich ersteigerte. Der Drucker wurde schnell geliefert. Ein erster Test lieferte den Blinkcode 5x orange, was auf einen defekten Druckkopf schließen ließ: Hauptplatine also wahrscheinlich in Ordnung. HURRA! Ansonsten war mit dem Drucker offensichtlich viel gedruckt worden. Innen waren viele Tintenreste und auch der Resttintentankbehälter (Waste Ink) war restlos vollgesogen. Das aber war mir egal, da ich ja nur die Platine in den generalüberholten und innen absolut sauberen Drucker umbauen wollte.

Das böse Erwachen kam, als ich mit dem Umbau begonnen hatte und der defekte iP5200R bereits auseinandergebaut vor mir lag:

Auf dem Druckerdeckel des ersteigerten, angeblichen iP5200R stand iP5200: Das R fehlte!!! Ich schaute in die Beschreibung bei ebay, wo eindeutig ein iP5200R angeboten worden war. So leitete ich über ebay eine Reklamation ein.

Diese Reklamation lief im Gegensatz zur ersten Reklamation schnell und absolut fair, ja geradezu zuvorkommend ab. Ich bekam den kompletten Kaufpreis zurückerstattet. Der Verkäufer wollte den Drucker nicht zurückhaben. Mein Versuch, wenigstens den Druckkopf durch eine professionell durchgeführte Reinigung zu retten, schlug leider fehl, denn es zerbröselte die Dichtungen rund um die Mikrodüsen. Wie man einen Druckkopf reinigt, ist unter dem folgenden Link ausführlich beschrieben: “Tintendrucker – defekte Druckköpfe wiederbelebt

Nun hatte ich also schon 3 defekte Drucker nebst Zubehör!

Die Suche ging weiter. Ich fand einen iP5200R bei ebay Kleinanzeigen. Allerdings wollte der Verkäufer gleich drei verschiedene defekte Drucker für insgesamt 10,00 € und gerne zur Selbstabholung verkaufen. Ich mailte ihm, dass ich nur an dem iP5200R interessiert sei und fragte, ob auch ein Versand möglich sei. Er antwortete am nächsten Tag und schrieb mir, dass er gerne noch ein paar Tage warten würde, ob sich nicht event. doch ein Komplettverkauf ohne Versand ergeben würde. Doch ich hatte Glück. Nach einigen Tagen schrieb er mir, dass ich den Drucker nun haben könne. Es war und ist ein äußerst netter E-Mail-Kontakt entstanden. Drei Tage später war der Drucker da.

Drucker Nr. 4 war also da und es war der richtige Drucker – das R-Modell!

Er war perfekt verpackt und machte optisch einen sehr guten und wenig gebrauchten Eindruck. Der Fehler-Blinkcode: 4x orange. Die Legende der Blinkcodes findet man sehr leicht im Netz, z. B. hier: http://www.hstt.net/refill-faq/canon_service_2.html#iP5200. Lt. Fehlercode hatte der Drucker folgendes Problem: Tintentank nicht installiert / Nachbau? eventuell etwas andere Bauform, auf original wechseln.

Das ist meistens ein unkritischer Fehler und passiert z. B. wenn eine oder mehrere der 5 Tintenpatronen nicht richtig eingesetzt wurde/n oder nicht erkannt wird bzw. werden. Auch kann eingetrocknete Tinte oder ein eingetrockneter Druckkopf aufgrund längerer Nichtnutzung der Grund für den Fehler sein.

Ich entfernte zunächst die alten Tintenpatronen und entsorgte diese. Dann reinigte ich den Druckkopf. Ich staune immer wieder, wie viel Tinte sich in einem Druckkopf befindet! Es dauerte sehr lange, bis das Wasser klar blieb und nahezu keine Tintenreste mehr im Druckkopf waren. Dann ließ ich den Druckkopf mehr als einen Tag trocknen.

Meinen ursprünglichen Plan, die Platine umzubauen, stellte ich erst einmal zurück, denn ich wollte zuerst ausprobieren, ob der gereinigte Druckkopf mit den neuen Originalpatronen in dem zuletzt gelieferten Drucker funktionierten.

UND GENAU DAS KLAPPTE AUCH! TSCHAKA!

Die Treiberinstallation des Druckers – zunächst via USB-Kabel – und die anschließende Netzwerkinstallation via WLAN waren eine Sache von fünf Minuten. Druckertest- und Düsentestseite weisen keine Fehler auf. Wunderbar!

Die Testseite und das Düsentestmuster sind fehlerfrei.

Schauen wir mal, wie lange der Altdrucker durchhält. Ansonsten habe ich ja ein reichhaltiges Ersatzteillager.

– – –  T H E   E N D  – – –

Hier ist Teil 1 der Geschichte, die nicht so erfreulich begann…

Über den/die AutorIn

Kerstin Thieler

Kerstin Thieler lernte nach dem Abitur zunächst etwas Solides und machte eine Banklehre. Nach weiteren Stationen im kaufmännischen Bereich, die nie ihr Ding waren, studierte sie Wirtschaftsinformatik an der FernUni Hagen, um Familie und Studium unter einen Hut zu bringen. 2002 gründete sie die zunächst inhabergeführte Full-Service-Internetagentur double or nothing. Seit 2021 ist sie operierende Geschäftsführerin der double or nothing GmbH, die sie zusammen mit Steffen Schiffel leitet. double or nothing beschäftigt sich mit der Projektierung und dem Aufbau von Websites und Online-Shops sowie allem Facetten des Online-Marketings. Die Liebe zur Musik und Literatur begleiten ihr Leben von frühester Kindheit an. Darüber hinaus engagiert sie sich seit vielen Jahren für diverse soziale Projekte und Organisationen und ist Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins ZePGiS e.V. - Zentrum für psycho-soziale Gesundheit in Schaumburg. Schon 2014 bereiteten ihr die massiven Veränderungen in der Gesellschaft – global, aber auch in Deutschland – zunehmend Bauchschmerzen. Es bedurfte eines Ventils – des ÜBERDRUCKVENTILS.

Alle Beiträge anzeigen